Dolce Vita in Bella Italia

23.01.2020 🇮🇹

Ankunft in Bella Italia. Fast ohne Schweisstropfen auf der Stirn haben wir die Alpen überquert,  nicht  schlecht. Feinstes Länderhopping, Good bye Germany, Servus Österreich, Ciao Italien. Wir sind mit der Bahn von Weilheim, über Insbruck und dem Brenner,  nach Verona gefahren.  Eine gute Entscheidung, denn ab Murnau waren die Wege, Loipen. Schweisstropfen gab es trotzdem, volle Züge, Räder aufhängen, 2 x Umsteigen, das ist auch nicht ohne. Treppe runter, Treppe rauf, Taschen ab, Taschen  drauf…..

In Verona Sonnenschein und 3 Grad Plus bei der Ankunft. Am Abend gab es erstmal Bierchen unter Palmen, eh, unter einer Palme.

 

La Dolce Vita- ist gebucht. Heute gab es  Sightseeing in Verona. Als erstes die Arena, 30 nach Christus erbaut, fasste das römische Amphitheater damals 30000 Menschen. Soviele waren heute zum Glück nicht unterwegs.  Danach Bummel durch die  Altstadt,  staunen über die Palazzo, Spaziergang an der Etsch, Espresso auf der Piazza und das bei Sonnenschein,  kein schlechter Anfang.

Der erste Radeltag in Italien und es regnet.  In der Niederung der Etsch tauchten im Nebel die ersten Fernradler auf. Beflaggt mit hellblau  und weiß, sind wir ihrer Nationalität nicht sicher. Entweder aus San Marino, oder Argentinien , waren sie so schnell wieder im Nebel entschwunden,  das wir nicht mal Ciao sagen konnten.

Cappuccino in der Bar von Legnago, wohin des Weges, Bari, was….., dort  waren wir die Helden, soweit….. was bis Bari. Dies wird uns jetzt wohl öfters so gehen.

Ein weiterer Tag im Nebel. Wir durchradeln gerade Polesine, das Schwemmland zwischen Etsch und Po. Man sieht die Hand vor Augen nicht. Für manchen Ort ist dies auch gut so. Zwar sind wir noch in Veneto, aber Lanschaft und Orte, ein einziger grauer Schleier. Wir radelten bis nach Rovigo.

27.01.2020

Gestartet, natürlich wieder im Nebel, erreichten wir heute den Po , überquerten ihn und sind damit in der  Provinz Emilia Romagna. Wir radelten etliche Kilometer auf dem Flussdamm  entlang. Was für ein Strom, über 650 km lang mündet er in der Adria. Eine Freude, als gegen Mittag die Sonne schien, schnell waren Brot und Käse ausgepackt, Picknick am Fluss, jebeje….. Ohne Anstrengung und Steigungen waren wir bald darauf in der wunderschönen Stadt Ferrara. Es ist die Radmetropole in Italien und wirklich, es gab jede Menge Radwege, Radfahrer und rollende Räder und natürlich jede Menge Palazzo. Wir trafen Marcello, der eine Weile in Gotha gearbeitet hat und einiges über Ferrara zu berichten hatte. Das Bier am Abend genossen wir, ganz Dolce Vita like, auf der Piazza.  Was stimmt nicht?  Bier und Piazza,  doch das geht auch.

Der Frühling ist in Italien angekommen. Die dicken Handschuhe weggepackt, Picknick unterwegs, abends draußen sitzen, wir radeln nun schon seit 2 Tagen bei Sonnenschein.  Die Italiener fragen zwar immer noch zuverlässig,  ob es nicht zu kalt ist……., für uns gerade optimale Rad- Bedingungen.  Gestern haben wir die Adria erreicht und sind in Comacchio gestrandet, der kleinen Schwester von Venedig. Ebenfalls in einer Lagune gelegen, von Hunderten Brücken ( naja etwas übertrieben,  aber über 15 sind wir bestimmt gestiegen) überspannt, nur bislang noch unentdeckt von den chinesischen Reisegruppen.  Die Gassen verlassen , die Einheimischen entspannt…..

29.01.2020

Weiter ging es heute über Port Garibaldi durch das Po- Delta, eine Fährfahrt inklusive.  Wasser ringsum. Kanäle, Lagunen, hunderte Vögel und die Adria. Wir radelten bis Ravenna.

30.01.2020

Raus aus der Stadt war wesentlich angenehmer,  als die Einfahrt gestern, durch riesiges Industrieanlagen. Zunächst ging es wieder Richtung Meer und durch ein Waldgebiet, an Kanälen entlang.  Wir kamen durch kleine Fischerdörfer,  ja die gibt es noch, mit Fischern, Fang und alten Kuttern. ……. aber auch durch Orte, mit Hotelburgen und im Januar verwaisten Ferienanlagen. Den Sommer möchte ich mir hier nicht mal vorstellen.

Wer war schon mal in Rimini? Freunden des Pauschal – Massentourismus sei dies sehr empfohlen.  Allen Anderen, zwischen den Liegestühlen mit Sonnenschirmen ist wahrscheinlich nicht mal Platz für eine Sand-Tröpfelburg.

2 Tage werden wir in Rimini bleiben,  Rad- und Wäschepflege und Kaffee  tricken, jetzt mit neuem Vintage- Wasserkocher.

Heute gab es , ich will nicht sagen, endlich, aber zur Abwechslung mal wieder ein paar Schiebe- Schwitzeberge und rasante Abfahrten. Es ging von Rimini durch das Bartolo Natrureservat an der Steiküste entlang bis Pesaro. Leider wurden ab Nachmittag alle Ausblicke vom Nebel verschluckt.

Ein Sonntagabend in Pesaro,  oder wahrscheinlich egal wo in Italien, ist schon was Besonderes. Jung und Alt flaniert, selbst heute im dicksten Nebel, über die Piazza, die über Lautsprecher mit den Sexpistols beschallt wurde. Da steppt echt der Bär. So sieht es bei uns auf der Straße höchstens zu Sommergewinn aus. Espresso trinken, Wein schlürfen , flanieren im feinen Zwirn und Shoppen gehen. Dolce Vita eben.

PS. Beim Abstieg vom Rad vor der Herberge standen heute übrigens 1001 Kilometer auf dem Tacho. Da ist ein 1000 – der  Bierchen fällig.

03.02.2020

Die Brille frisch geputzt und trotzdem sieht man nichts. Platsch…….Platsch……. Platsch, sind wohl die Wellen, die auf den Strand rollen, ein Nebelhorn, in gar nicht so weiter Entfernung. Sind irgendwie in Ancona angekommen, diesmal mit Warnweste und Positionsleuchte.

04.02.2020

Heute Morgen ging es gleich steil bergan. Der Nebel hatte sich aufgelöst, wir sahen das Meer mal wieder und wir durchfuhren und/ oder umrundeten die Hafenstadt Ancona, über sämtliche Hügel.  Sonnenschein,  17 Grad, dafür aber ein steifer Wind an der Küste.  Es gab Windböen bis 80 kmh, die uns selbst mit unserem Lastesel von den Strasse wehen wollten. Manney kennt den Bananengang aus El Chorro, heute hatten wir die Bananen- Körperhaltung  auf dem Rad.

Ein Tag wie im April, erst Sonnenschein und Windböen,  dann Regen und Hagel , am Ende Gewitter, dafür schon eine blühende Narzisse am Straßenrand.

Va bene ? No und er wechselte den Aufsatz und fuhr mit dem Schergerät wieder  über den Kopf. Radikalschnitt, da ist nichts mehr zu machen. „Looks like a Marine“ und er strahlte übers ganze Gesicht. Na da braucht es wohl länger keinen Friseur mehr. Heute sitzen wir den Sturm in Porto Sant‘ Elpidio aus.

08.02.2020

Es gibt keine Sonnencreme in Italien. So langsam verbrennt das Gesicht. Natürlich gibt es  Schlimmeres.  Wir hatten  3 großartige Radeltage, dass Wetter ist super. Rechts von uns die verschneiten Abruzzen, mit bis zu 2900 m hohen Bergen und links die Adria, von oben die Sonne, am wolkenlosen, blauen Himmel. Bis Vasto sind wir heute geradelt, jede Menge Rennradfahrer unterwegs, die uns sozusagen die Anstiege mit hoch gezogen haben. Ab Ancona ist die Küste schöner. Hotelhochburgen gibt es seltener, dafür mehr Steilküste und unverbaute Abschnitte.

Gestern haben wir in Ortona übernachtet,  eine kleine Stadt, hochoben in den Bergen über dem  Meer. Ein B and B. La  Cassetta, unsere Übernachtungswahl. Wir schwitzten den Berg hoch und durchradelten die Stadt. Superenge Gässchen, über der Gasse die Wäsche gespannt.  Casa heißt Haus, Cassetta heißt Häuschen.  Erstmal die Vermieterin erreichen, dann mit Google- Übersetzer kommunizieren.  Sie übergab den Schlüssel, ciao….. Wohin mit den Rädern? Mit rein ins Cassettchen….enge Treppe hoch und gut. Manche sind da echt schmerzfrei.

Nun sind wir einen Monat unterwegs und haben Termoli erreicht. Jetzt machen wirs wie der “ Mario“ und lassen es ruhig angehen, sonst sind wir schneller in Bari,  wie gedacht. Bis Mittag gefahren und dann Siesta. Termoli ist eine sehr schöne Stadt mit einer schönen Altstadt “ Borgo Vecchio“ und einem Castello Svevo, einem Turmburg aus dem 12. Jahrhundert. Endlich wieder alte „Steinhaufen „.Heute ist Domenica, d.h. Sonntag und alle flanieren wieder, wir mit.

 

 

 

 

 

30 Kommentare

  • Janine

    Da habt ihr alles richtig gemacht… 😉
    Genießt die Zeit in Italien…

    Ihr seid ganz schön flott unterwegs…
    Liebe Grüße von den Schrön’s

    • Kringel

      Liebe Janine viele Grüße aus dem nebligen Legnago, es ist hier 7 Grad warm. Heute geht es weiter Richtung Rovigo. Liebe Grüße an die Schröns und einen schönen Sonntag Helli und Kringel

      • Ecki

        Hut ab, bei dem Tempo seit ihr im Juli ja schon am Ziel, an Verona kommen wie erst Ende Mai vorbei auf dem Weg nach Korsika. Wohin geht es ab Bari, Albanien oder Griechenland ? Viel Spaß noch 😁 Gruß Ec & Sab

        • Kringel

          Hallo Ecki, wahrscheinlich werden wir die Fähre nach Albanien nehmen. Korsika ist immer eine Reise wert. Viel Spass. Ps. Wenn ihr Zeit habt schaut mal am GR 20 vorbei. Liebe Grüße

  • Margot

    Hallo ihr Radler

    wir fühlen und Radeln mit euch.

    Gruss aus Hessen

    Margot und Willi

    • Kringel

      Hallöchen, das ist schön, momentan ist alles recht flach und keine Steigerung, da macht das radeln Spaß. Euch eine gute Woche und liebe Grüße

  • Uwe Seifert

    Ich verfolge euch fast täglich und hoffe immer das alles gut geht.weiterhin viel Glück und spass.

    • Kringel

      Hallo Uwe, vielen Dank, dass freut uns. Grüße an Daheim Helli und Kringel

      • Kringel Mutter

        Hallo Ihr Zwei ! Ihr kommt ja gut voran. Bis Bari sind es pi mal Daumen ca.570 km
        Oje,oje. Aber das Wetter wird ja nun doch etwas besser Wünsche Euch eine gute Weiterreise ohne Pannen .Habt viel Spaß und freut Euch auf neue Erlebnisse
        Liebe Grüße Mutter bleibt gesund.

  • Adda

    Na ab jetzt muesste es fuer euch ja jeden Tag waermer werden. Immer noch neidisch. Hier ist es eklig kalt. Weiterhin viel Spasss euch beiden.

    • Kringel

      Danke lieber Adda. Deine Italienisch- Kenntnisse wären jetzt echt von Vorteil, der Google- Übersetzer erzählt nur wirres Zeug. Ihr fahrt doch bestimmt jetzt auch in die Winterferien. Viel Spaß beim Skifahren und Grüße an Alle.

  • Alpenmichel, Stunz

    Hab ich doch tatsächlich den Start verpasst. Da merkt man, dass man eigentlich zu viel um die Ohren hat. Ihr beiden macht alles richtig. “ Auf die Radel´n hupft´s, tret´s nein, fahrt´s los. In diesem Sinne, viel Spass.

    • Kringel

      Danke Alpenmichel, das ist schon so eine Sache mit der Zeit. Schön was von Dir zu hören. Deine nächste Bergtour ist doch bestimmt schon geplant. Viel Spaß dabei und Grüße aus Rimini Helli und Kringel

  • Sabine Trump

    Hallo ihr beiden! Wir verfolgen eure Fahrt immer noch sehr begeistert ! Die Lagunenstadt sieht wirklich sehr gemütlich aus, gut dass sie noch nicht so entdeckt wurde! Viel Spass noch!

  • Guende

    Grüß you ihr zwei.
    Je mehr ich von euerm plog lese um so neidischer werde ich, ich hoffe das das Wetter ne Weile so bleibt und wünsche euch ne starke Zeit!
    Gruß guende

  • Kai

    Sehr schön! Es macht richtig Spaß immermal auf eurer Seite reinzuschauen.
    Ihr seid ja schon gut im Nomadenleben angekommen wie es scheint.die
    Ich finde übrigens nicht das sich Bier und Piazza ausschließen.

    Liebe Freund immer etwas Rückenwind!

    Sandra und Kai

    • Kringel

      Danke Ihr zwei, vor allem für den Rückenwind, hier und da hat es schon mal geklappt, dann sind wir richtig losgebraust. Euch eine gute Zeit und Grüße vom Sandstrand in Rimini

  • Margot

    Hey ihr zwei Verrückten!!!!! 🙂

    Coole Aktion, das man Euch folgen kann und Hut ab, ihr kommt ja flott voran.

    Christian und ich sitzen gerade bei Oma und Willi am Tisch, haben eure Bilder begeistert bestaunt!

    Fahrt vorsichtig und vorallem genießt es, vllt schaffen wir es ja dann mal nächstes Jahr uns endlich zu treffen 😛

    Liebe Grüße und holtriho
    Christian und Julia

    • Kringel

      Hallo Ihr Vier, vielen Dank. Es freut es uns, das ihr eine schöne Zeit habt. Wir machen auch erstmal Pause und sortieren uns. Viele Grüße nach Daheim Helli und Kringel

  • Klins

    Es ist so großartig, euch zu folgen.ich hoffe, ihr werdet es nicht müde, uns weiter auf dem laufenden zu halten 😃
    Weitermachen!

    • Kringel

      Danke Klins, im Moment bin ich noch voll am Ball und es fetzt. Die langen Winterabende, Du weißt schon.
      Liebe Grüße von den Sandstränden und den “ Brandstitern“ , natürlich auch an Franziska

  • Ben

    Hallo ihr Zwei, Wahnsinn wie schnell ihr vorangekommen seid! Ihr wollt dann wohl weiter unten in Italien nach Griechenland übersetzen… Das macht ihr einfach alles richtig👍🏻, ich denk an Euch – wenn ich mit meinem Fahrrad zur Arbeit fahre.😉
    Beste Grüße von uns dreien!

  • Kringel

    Hallo Ben, die km Radeln sich so dahin, mehr wie 50 – 60 km fahren wir eigentlich, nicht so der Plan. Ich denke mal noch so 10 Tage und wir sind dann in Bari ,von da mit der Fähre nach Albanien. Heute haben wir ein Tag Stopp gemacht, zu viel Wind, Helli hat es gestern fast zweimal von der Straße geweht 🌪 .Na dann viele Grüße von den Kringels

  • Alpenmichel, Stunz

    Hallo ihr zwei. Habe eben einen neuen Punkt auf Google Earth eingetragen. Schon eine schöne Perlenkette. Noch zwei Tage bis Bari bei Euerem Tempo. Die Treppen wo Du die Räder hochgetragen haßt fahren am Abend auch die Vespas rauf.
    Zu Hause bläst „Sabine“ ganz schön, also ich meine den Orkan.
    Wünsch Euch weiterhin schöne Tage und Hals und Beinbruch.

    • Kringel

      Hallo Micha, Sabine heißt sie also. Wir haben auch gemerkt das wir viel zu schnell sind, schmeißen erstmal den Anker. Wir fahren übermorgen in den Nationalpark Gargano da machen dort ein paar Tage Stopp. Wetter ist im Moment optimal 14 Grad , leichter Rückenwind , voll cool. Als denn , lass es Dir gut gehen viele Grüße Helli und Kringel

  • Margot

    Hallo ihr zwei
    wo radelt Ihr gerade hin?
    Geht es euch gut.
    Grüsse aus Hessen
    Margot und Willi

    • Kringel

      Hallo Ihr zwei, schön von Euch zu hören. Wir sind gerade in Ostuni. Morgen radeln wir nach Brindisi. Dort machen wir einen Tag Pause und dann geht es mit der Fähre nach Albanien. Uns geht es gut, wir hoffen Euch auch. Liebe Grüße nach Rotenburg Helli und Kringel

  • Vielen lieben Dank für den wertvollen Beitrag! Prima Tipp.

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