Alte Geschichten-auch der Traveller braucht mal Urlaub

Bei den Fischern von Annadu

Nach drei Treks im Himalaya waren wir ziemlich gebeutelt. Lungenentzündung, Schneeblind, Kraftlos. Urlaub vom Reisen,Wandern, Umherziehen war nötig. Von Hostels hatten wir genug, wir brauchten eine Bleibe für einen längeren Zeitraum. Wir gingen auf die Suche und wurden fündig. Eine Frau vermietet uns ein Haus…. steht leer, Kosten 25 $ im Monat. Super… Das Haus lag auf der anderen Seite vom See in Pokhara, in Annadu.

Mit einem Ruderkahn ließen wir uns hinbringen. Das Haus war solide aus Stein gebaut, der Ausblick auf den Annapurna, traumhaft. Im Inneren kaum möbliert, reinigten wir zunächst unser “ Ferienhaus“, bestehend aus 2 Zimmern. Die Küche, in Form unseres Campingkochers, hatten wir selbst dabei.

Schnell erregten wir Aufmerksamkeit im Dorf, denn Fremde kamen normalerweise nicht über den See hierher. Die Dorfbewohner beäugten uns Neuankömmlinge,wir beäugten die Dorfbewohner, für uns eine gute Gelegenheit, Einblick in den Alltag der Menschen zu bekommen.

Es dauerte nicht lange und Kringel bekam eine Einladung, die Männer zum Fischen zu begleiten…. eindeutig Männergeschichten, denn die Frauen kümmern sich um die Kinder, Essen, Haus und Hof, und , und , und…..

Da saß er nun im Einbaum auf dem See…. umringt von freudigen Nepali. Klatsch….. Was ist das?  fragte Kringel. Freudiges Gelächter…. Im Schneidersitz auf der Holzplanke   sitzend, landete das Etwas zwischen seinen Beinen. Braun, grün…..iiiih… Büffelscheiße mit Raksi vermengt. Schöne Kugeln formen, Teig und Haken in die Mitte und dann versenken…, so die Anweisung.

Im Dorf brauten die Frauen Raksi, das alkoholische Nationalgetränk der Nepalesen an. Die Abfälle nutzten die Männer, um die Fische zu benebeln und sie an ihre Haken zu locken.

Da hockte Kringel nun den ganzen Tag zwischen den Nepalimännern, Büffelscheiße formend und ließ sich über die Gewohnheiten der Europäer ausfragen… insbesondere die intimen Beziehungen zwischen Mann und Frau waren von großem Interesse. Was ihr seid nackt… unter schallendem Gelächter ging der Tag zu Ende….., natürlich ohne Fisch.

 

Kameltraining in Down Under

Es ist laaaangweilig….. Ganz im Ernst, auch das Leben eines Travellers ist manchmal eintönig. Egal ob jeden Tag eine andere Stadt, eine andere Unterkunft, da ein Highlight, dort was Einzigartiges. Alltag stellt sich auch hier ein.

Wir cruisten  nun schon seit 3 Monaten durch Australien, immer an der Westküste entlang. Nach dem Blowholes, Schnorcheln in Coral Bay und dem “ Golden Oldies Camp“- einer Wagenburg von alten Hippies, stellte sich Langeweile ein. Gib mal bitte die Zeitung. Hier….Irgendwie blieb ich , wie auch zu Hause, bei den Kleinanzeigen hängen. Oh, da gibt es Kamele zu verkaufen-   250 $ Each.

Es dauerte nicht lange, da waren wir angefixt. Eine Kameltour durch den Busch…naiv spannen wir den Gedanken weiter. Einen Anruf später hatten wir eine Verabredung in einem Kaff bei Perth. Habt Ihr Erfahrung mit Kamelen? Nee…. aber wir sind schon mal auf einem Pferd geritten. Das Abenteuer bahnte sich an.

Wir schuffteten erstmal 3 Wochen auf einer Kamelfarm… Push down… war ein Kommando, was die Tiere verstanden. Hatten sie keine Lust auf Befehle, so ließen sie uns das spüren, insbesondere die Hengste…. Eine Blase bildete sich im Maul und eine Mischung aus Magensäure und Speichel wurde uns entgegen geschleudert. Ganz im Rivalenkampf zeigten sie uns, wer der Boss ist. Ja wir mussten noch viel lernen…Eine Woche füttern, satteln, Kamelmüpfel einsammeln, Kommandos lernen… dann zwei Wochen die Tiere durch die Gegend führen, mit Touristen hoch oben im Sattel. Eine gute Schule.

Voller Stolz und “ Erfahren“ kehrten wir zum Verkäufer zurück. Und was macht ihr, wenn sie durchgehen? In Australien leben Hunderttausende wilde Kamele…. Zweifel…. Die Kamele stehen sowieso nicht hier und trainiert sind sie auch noch nicht. Wenig später standen wir im Outback, in einer rießigen Umzäunung. So jetzt müssen wir sie erstmal einfangen… Wie ? Ganz klassisch mit dem Lasso…

Die nächsten Tage verbrachten wir damit, die Tiere einzufangen, an der Leine zu führen, ihnen Treten und Beißen abzugewöhnen. Dann war es soweit und die Überführung nach Perth stand an… 45 Meilen mit einer Kamelkarawane…

So nun könnt ihr sie haben -250 $ Each. Nach den Erfahrungen traten wir gerne vom Kauf zurück…. bei Kleinanzeigen sind wir demnächst vorsichtiger.

Ein Kommentar

  • Janine

    Mega was ihr schon alles erlebt habt…
    Schöne Geschichte Helli
    Ich feier euch…

    Durch das lesen fühlt man sich so mittendrin… Klasse…

    Freue mich schon eure neuen Erfahrungen lesen zu dürfen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.